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Wieder einmal die Schufa: Jetzt wollen sie an Kontoauszüge der Deutschen rankommen

Wer einen Kredit aufnehmen oder Handyvertrag abschließen möchte, hat in der Regel schon einmal Bekanntschaft mit der Schufa gemacht. Um in Zukunft die Kreditwürdigkeit der Deutschen noch umfassender bewerten zu können, will die Schufa jetzt auch Kontoauszüge auslesen.

Unter dem Namen „CheckNow“ testet die Schufa derzeit ein neues Geschäftsmodell. Damit will man künftig von Seiten der Auskunftei noch mehr Finanzdaten deutscher Bürger auswerten. Gelingen soll das durch das Mitlesen von Kontoauszügen. Diese Informationen sollen dem Privatunternehmen dazu dienen einen Score erstellen, der die Kreditwürdigkeit einer Person noch genauer beurteilt als bisher.

Schufa und Datenschutz: So will die Auskunftei ihr Ziel erreichen

Für die Umsetzung des Schufa Plans bedarf es erfreulicherweise immerhin noch einer Genehmigung. Um diese zu erlangen wurde das Unternehmen bei der Landesdatenschutzbehörde in Bayern vorstellig.

Dort bewertete man die Pläne kritisch und stellte wohl nicht in Aussicht die Wünsche der Schufa einfach durchzuwinken. Also wandten sich die Schufa Verantwortlichen an das Land Hessen, so berichtet die Tagesschau. Laut der Recherche eines Teams von NDR, WDR und SZ ist die dortige Behörde wohl als weniger kritisch bekannt. Die Schufa erhofft sich also von der erneuten Prüfung durch die hessische Behörde eine positive Beurteilung.

Nun will die Schufa eigenen Angaben nach ja nur Gutes für die Menschen tun und mittels CheckNow Personen helfen, bei denen nach dem üblichen Standardverfahren eine negative Schufa-Bewertung erfolgt. Durch Auswertung der Kontoauszüge würde sich dann die Kreditwürdigkeit nachweisen lassen.

Ein Dorn im Auge ist den Datenschützern, dass die Schufa bzw. ihre zuständige Tochterfirma „Finapi“ die Kontodaten zudem speichern wollen. Eben diese Bedenken Datenschutz betreffend hatte bereits voriges Jahr dazu geführt, dass sogar Telefónica/o2 die zu Testzwecken gestartete Zusammenarbeit mit der Schufa vorzeitig beendete.

Schufa lässt vom Plan noch mehr Finanzdaten sammeln nicht ab

Wie auch bei allen anderen umstrittenen Plänen der Schufa aus der Vergangenheit verhält man sich auch hier uneinsichtig. Fast schon trotzig möchte man meinen geht man zu Mama, wenn es einem Papa nicht erlaubt hat. Sagt Bayern Nein, dann fragt man Hessen, ob es nicht doch erlaubt wird. Rechtlich möglicherweise ein erlaubtes Vorgehen, aber ob es eines Unternehmens würdig ist? Nun, das sollen unsere Leser für sich selbst beurteilen…

Klaus Müller, Vorstand des Bundesverband Verbraucherzentrale meint: „Ein solches Verhalten der Schufa wäre überaus dreist“. Er bewertet CheckNow zudem als „ziemlich umfassende Datenschnüffelei“, die man sich da genehmigen lassen wolle, wo die größten Chancen auf Erfolg bestünden.

Die Schufa behauptet hierzu, dass man sei den üblichen Weg gegangen sei. Weil Finapi in München sitzt, habe man sich zuerst an die bayerische Behörde gewandt und wegen des Zusammenspiels mit der Schufa-Zentrale in Wiesbaden dann anschließend an die hessische. In Bayern ist man hingegen skeptisch, ob ein solches „Zusammenspiel“ legitim sei. In Hessen mauert man und verweigert jeden Kommentar dazu.

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Roger bello
Roger bello
2 Jahre zuvor

Ich hoffe sehr, dass die verdammte Schufa so schnell wie möglich geschlossen und ihre Arbeit überprüft wird, denn sie wird nur von Leuten benutzt, die kein Gewissen haben und auf arme Menschen spekulieren.
Ich bin auch so gelandet, ich zahle 1100€ pro Monat an eine bestimmte Bank und nach 5 Jahren bin ich immer noch in der Schufa und ich gebe mir keine Mitteilung, es war besser, Insolvenz